Dienstag, 28. August 2007

Wie dem Bleifuß künftig das Bein gestellt wird

Tempokontrollen auch in Kurven und gleichzeitig in beide Richtungen

Notorische Temposünder steuern schlechten Zeiten entgegen. Die Stadt Heidenheim tauscht ihren in die Jahre gekommenen Radarwagen nun gegen eine neue Messtechnik, die den Kontrolleuren eine höhere Trefferquote verspricht.
Geschwindigkeit ist bekanntlich keine Hexerei. Sie zu messen freilich auch nicht, und so gelten denn Heidenheims Straßen durchaus als heißes Pflaster für all jene, die gar zu cool auf die Tube zu drücken pflegen. Seit Jahr und Tag schon ist man den Rasern mit dem herkömmlichen Radarwagen auf den Fersen, und seit 2004 kommt der Blitz aus vermeintlich heiterem Himmel auch aus einem Kasten, der fälschlicherweise oft als „Mülltonne“ bezeichnet wird, aber eher Ähnlichkeit mit einem grauen, unauffälligen Bürocontainer hat.Die Trickkiste bleibt, der Radarwagen hingegen geht. Neu im Anrollen ist ein junges, dynamisch anmutendes Kontrollsystem, das die inzwischen 13 Jahre alte und damit auch reparaturanfällig gewordene Radarmesstechnik in die Rente schickt. Angesagt ist nunmehr ein mit digitaler Fototechnik arbeitendes Einseitensensormessverfahren, mit dem das Risiko sprunghaft ansteigt, dass Fehltritte der automobilen Art bemerkt und geahndet werden.Die Kosten für die neue Art, dem zu stark aufs Gaspedal tretenden Fuß die Beine zu stellen, schlagen mit immerhin 78 000 Euro zu Buche, doch die Vorteile überwiegen, und langfristig wird sich das Messgerät modernsten Zuschnitts wohl auch rechnen. Durch den Einbau der Digitalkamera entfällt der Ankauf von Nassfilmen und die aufwendige Entwicklung der am Straßenrand entstehenden Schnappschüsse, was zudem mit einer schnelleren Verarbeitung einher geht. Die Sensortechnik bietet den Vorteil, mit nur einem Einsatzbeamten sowohl in Kurven, Tunneln und unübersichtlichen Stellen als auch gleichzeitig in beide Richtungen bzw. auf mehreren Spuren messen zu können. Damit wäre denn auch alles Biker-Glück zu Ende, denn durch gleichzeitiges Auslösen der Front- und Heckkamera kann künftig auch das Fehlverhalten bislang eher sorglos aufdrehender Motorradfahrer beweissicher dokumentiert werden.Bisher bekannte Gegenmaßnahmen verheißen wenig Erfolg. Das Gerät ist durch Blitzwarner weder ort- noch störbar, verspricht der Hersteller dieser so effektiven Geschwindigkeitsfalle, für deren Unterbringung die Stadtverwaltung ein größeres Trägerfahrzeug anschaffen muss. So wird der bislang fast schon zum gewohnten Straßenbild zählende Opel Zafira durch einen mit einem Messplatz ausgerüsteten Van ersetzt, der im Übrigen nicht unbedingt an Ort und Stelle am Straßenrand stehen muss – ist es doch möglich, auch an Standorten zu messen, an denen man bislang gar kein Auto positionieren konnte oder sich aber zu auffällig ins Blickfeld rücken würde.Im Übrigen ist die bei der städtischen Bußgeldstelle angesiedelte Geschwindigkeitsüberwachung im zurückliegenden Jahr straffer durchorganisiert worden. Nach neuesten Vorgaben wird im Rahmen von Tageseinsatzplänen festgelegt, welches Messmittel wo und wann zum Einsatz kommt. Die Zahl der im Umgang mit den Messinstrumenten zertifizierten Mitarbeiter ist von drei auf aktuell fünf Mitarbeiter aufgestockt worden, sodass Personalausfall jetzt leichter kompensiert werden kann. Und, so bestätigt es Rathaus-Pressesprecher Wolfgang Heinecker, es steigt der Auslastungsgrad der Geräte und dementsprechend auch die Kontrolldichte.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich habe gehört dieser blog wird in zukunft ein umfangreiches frühwarnsystem für radarkontrollen im kreis heidenheim anbieten...

golgi apreati hat gesagt…

das kann dir nur der wabbel verraten haben :)