Montag, 1. September 2008

erkenntnis ist das wertvollste geschenk

und wahre freundschaft unbezahlbar...
habe einen interessanten beitrag
zu einem der wichtigsten themen im leben gefunden
den ich gerne mit mindestens einem menschen mehr teilen würde
als mit dem der sich wirklich dafür interessiert
in diesem sinne salam aleikum... ;)
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Das Prinzip der Freundschaft



Aristoteles (griech. Philosoph, 4. Jahrhundert vor Chr.) unterscheidet drei Arten von Freundschaften:

die um des Nutzens,
die um des Vergnügens und
die um der Tugend Willen.

Die Freundschaft, die sich dem Nutzen verschreibt ist der des Vergnügens ähnlich, da auch Vergnügen ein Nutzen des darauf bedachten Menschen ist. Beide Arten der Freundschaft halten jeweils nur so lange, wie beide Freunde einen Nutzen aus der Freundschaft ziehen können. Sobald auch nur einer keinen Gewinn mehr aus der Freundschaft erlangt ist ihr Ende besiegelt.

Viele werden meinen die seinigen/ihrigen Freundschaften seien anders,
jedoch prüft ein jeder von uns seine zwischenmenschliche Beziehungen
so werden wir feststellen müssen, dass uns an fast allen Freunden nur gelegen ist, solange uns ihre Freundschaft und Gegenwart Vergnügen bereitet.
Selbstverständlich werden zwischenzeitliche Tiefs durchaus akzeptiert
und sind daher auch noch kein Grund zur Kündigung der Freundschaft,
das langfristige Ziel ist jedoch der Lust- bzw. Nutzengewinn jedes einzelnen. Beispiel gefällig ?
Wie oft habe ich Bekannte klagen hören, dass ihre sogenannten "Freunde"
sie ständig als "Seelendoktor" missbrauchen.
Das immerwährende Therapeut spielen seien sie satt
und sollte sich die Situation nicht bald ändern,
käme man sich ausgenutzt vor
und würde den Kontakt langsam bis zum Abbruch reduzieren.
Sobald der Spaßfaktor auf längere Zeit abnimmt,
wird dies bereits als "Krise" in einer Freundschaft bezeichnet.

Freundschaft um der Tugend Willen jedoch basiert auf gegenseitiger Zuneigung, Vertrauen, wahre bzw. tiefe Kenntnis & Verständnis des Freundes, gemeinsamen Erleben/Erinnerungen, Interesse und allen voran Wertschätzung und gegenseitigem Wohlwollen. Wohlwollen ist "sich einander Gutes wünschen", nicht um einer selbst Willen, sondern um der Person des Freundes Willen. Dem Freund wird mit Wohlwollen entgegen getreten, da man den Charakter, die Person, und das Gute in ihr schätzt und daher Gutes wünscht. Freundschaft um der Tugend willen, die Freundschaft der Trefflichen, entwickelt sich von Interesse, über Zuneigung, zu tiefem, engstem Vertrauen.


Freunde, so meinte ebenfalls bereits Immanuel Kant (Philosoph des 18. Jahrhunderts) sollen "gleiche Principia des Verstandes und der Moralität haben", da aus diesen kongruenten Werten und Normen und dem damit verbundenen Erkennen des Guten und Liebenswerten im Anderen die einzig tiefe und erfüllende Freundschaft erwachsen kann. Sie füllt die Leere, die in den Tiefen des menschlichen Seins schlummert, und die wir aus eigener Kraft nicht auszufüllen vermögen



Auch Cicero (röm. Staatsmann und Philosoph im 1. Jahrhundert vor Chr.)
ehrte die Freundschaft als höchstes Gut:
"Wer die Freundschaft aus dem Leben streicht,
der nimmt noch geradezu die Sonne aus der Welt !
Nichts Wertvolleres als sie haben wir von den unsterblichen Göttern empfangen, nichts Angenehmeres." Vielleicht mag es verwundern,
dass hier nicht die Familie oder der Partner,
sondern der Freund den höchsten Stellenwert im Leben des Menschen einnehmen soll.
Da Familie, zumindest die Blutsverwandten wie
Vater, Mutter, Onkel, Tante etc. nicht frei wählbar sind,
sondern einem seit Geburt gegeben ist,
ist dies kein Garant für Trefflichkeit oder Tugendhaftigkeit.
Jeder unserer Familienmitglieder kann
"trotzdem ein grober Klotz sein, ein Trottel, oder ein Bösewicht."
(Michel de Montaigne,Philosoph des 16. Jahrhunderts).
Der Lebenspartner wird ebenfalls nicht - bzw. zumindest nicht allein -
aufgrund der charakterlichen Qualitäten gewählt, sondern spielen hier sinnliche, erotische und gefühlsmäßige Gründe eine sehr starke, und verklärende Rolle.
Georg Simmel, seines Zeichens bekannter Soziologe
um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert, befand,
dass sich die tugendhaftige Freundschaft,
dessen Ziel es ist den gesamten Menschen in seiner Vollkommenheit zu erfassen
in einer erotisch-partnerschaftlichen Beziehung nicht möglich ist:
"Dieses Eintreten des ganzen, ungeteilten Ich in das Verhältnis mag in der Freundschaft deshalb plausibler sein als in der Liebe, weil ihr die einseitige Zuspitzung auf ein Element fehlt, die die Liebe durch ihre Sinnlichkeit erfährt."



Betrachte ich meine eigenen Freundschaften unter diesen Aspekten,
so kann ich sagen, dass fast alle meiner sogenannten "Freundschaften",
solche um des Nutzens und des Vergnügens Willens sind.
Verwerflich ist dies nicht,
denn schließlich kann man nicht mit allen Menschen eine tugendhafte Freundschaft führen, sondern muss selektieren.
Wichtig ist es nur, sich klar zu werden welche Arten von Freundschaften man hat und welche man weiterhin pflegen sollte.
Solange man zur Erkenntnis gelangt,
dass eine Freundschaft um des Nutzens Willen gepflegt wird,
ist ein Verlust dieser Freundschaft zwar nicht schön,
aber zumindest einfacher zu verkraften.

Eine Erkenntnis, die jedoch heute noch genauso gilt wie vor 2400 Jahren, hatte bereits Aristoteles:

"Der Mensch, der glücklich sein soll, braucht wertvolle Freunde."
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quelle:
kultur und gesellschaft

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

woy, woy, woy, für wem ist das wohl....:-))

Anonym hat gesagt…

oh mann...ich liebe die philosophen einfach. man sollte sich viel mehr damit beschäftigen. pure erkenntniss aus der beobachtung, analyse und erfahrung des lebens, in weisen worten verpackt...

sag mal, ist der letzte abschnitt von dir oder auch aus dem artikel?

golgi apreati hat gesagt…

wie christopher mccandless festellen musste bringt glück nur was wenn man es mit jemandem teilen kann.wenn es gute freunde sind von denen man weiss dass sie einen verstehen ist das glück perfekt.
dir zu sagen dass ich dem satz zu 1000% zustimme obwohl dieser nicht von mir ist ist überflüssig
aber es soll erwähnt sein ;)
schalom :)

Anonym hat gesagt…

es wäre in der tat an sich schon überflüssig zu fragen ob du dem satz zustimmst. mindestens genauso überflüssig zu fragen ob er von dir ist, da dort ja steht das er von aristoteles ist...ich meinte eigentlich den ganzen letzten abschnitt, bei dem der autor beginnt seine eigenen freundschaften unter den vorherigen aspekten zu betrachten....

aber ich hab deine antwort jetzt mal so verstanden, dass der ganze blog eintrag der artikel ist :) ...der sehr gute artikel :))

golgi apreati hat gesagt…

hab dich natürlich falsch verstanden...
eine zu schnelle antwort ist nicht immer die beste lösung :)

ps.
richtig verstanden :)